Wie der politische Korrespondent der Nachrichtenagentur IRNA berichtet, sprach Präsident Pezeshkian am Mittwochabend bei einem Treffen mit Wissenschaftlern, Intellektuellen und Kulturschaffenden der Provinz Kermanschah. Dabei gedachte er zunächst der „Märtyrer des öffentlichen Dienstes“ und nahm anschließend zu aktuellen politischen Entwicklungen Stellung.
Er sagte:
„Die jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten zeigen deutlich, dass ihm grundlegende Eigenschaften des iranischen Volkes wie Ehre, Ritterlichkeit, Großmut und Opferbereitschaft unbekannt sind. Stattdessen diffamiert er unser Land als Bedrohung und Unruheherd.“
Mit Blick auf den Gaza-Krieg fügte er hinzu:
„Mehr als 60.000 unschuldige Menschen – darunter Frauen und Kinder – sind in Gaza getötet worden. Haben wir den Zugang zu Lebensmitteln, Wasser oder Medikamenten blockiert? Während man sich mit dem Besitz unvorstellbarer Bomben rühmt, wirft man uns Kriegstreiberei vor. Wer trägt tatsächlich Verantwortung für Gewalt und Instabilität in der Region? Jene, die Waffen und Raketen an Staaten in Nahost liefern, oder wir?“
Der Präsident verurteilte die Doppelmoral westlicher Staaten:
„Seit nunmehr 47 Jahren versuchen sie mit allen Mitteln, die iranische Nation und das politische System zu bezwingen – ohne Erfolg. Und auch künftig werden sie daran scheitern.“
Pezeshkian unterstrich, dass der Iran über eine widerstandsfähige Bevölkerung verfüge:
„Unsere tapferen Frauen stehen mutig gegen jede Ungerechtigkeit ein. Es ist heuchlerisch zu behaupten, man habe den IS (Daesh) besiegt, während zugleich General Qassem Soleimani, der maßgeblich zur Bekämpfung des IS beigetragen hat, durch ein gezieltes Attentat getötet wurde. Sie haben den IS unterstützt und ausgebildet, während Soleimani mit heldenhaftem Einsatz dessen Einfluss in der Region zurückdrängte.“
An die Adresse derjenigen, die sich als Friedenswahrer im Nahen Osten bezeichnen, sagte der Präsident:
„Sie unterstützen weiterhin extremistische Gruppierungen und bezichtigen uns gleichzeitig der Kriegsführung. Wer gefährdet tatsächlich den Frieden – der Iran oder ein Staat wie Israel, der sich systematisch über internationale Menschenrechtsnormen hinwegsetzt? Es ist zutiefst unmenschlich, wie das zionistische Regime mit Kindern, Frauen, Kranken und alten Menschen umgeht. Kein Gewissen kann solches Verhalten rechtfertigen.“
Pezeshkian bekräftigte den festen Willen der Regierung, Iran ungeachtet externer Widerstände aufzubauen:
„Unabhängig davon, ob man uns entgegenkommt oder nicht – wir werden dieses Land mit Entschlossenheit entwickeln. Der Iran strebt Frieden an, nicht den Krieg. Aber wir werden unsere nationale Würde und unseren Stolz niemals zum Preis der Unterwerfung verkaufen. Vor keiner Macht werden wir uns beugen.“
Er fuhr fort:
„Mit Hilfe unserer Wissenschaftler, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie klugen Köpfe werden wir den Wiederaufbau des Landes vorantreiben. Ich bin davon überzeugt, dass wir die nötige Kraft und Kompetenz dazu besitzen.“
Pezeshkian verwies erneut auf sein Regierungsprogramm unter dem Motto „Iran für alle Iraner“ und betonte:
„Jede Bürgerin und jeder Bürger könnte meine Position einnehmen. Ich bin niemandem überlegen. Sie alle sind das Kapital dieses Landes. Ihre Talente, Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen sind unsere eigentliche Stärke.“
Er erklärte weiter:
„Unsere Regierung hat die Pflicht, Ihre Entwicklung zu fördern – nicht zu behindern. Wenn Sie den Willen dazu aufbringen, können Sie Ihre Region und den gesamten Iran voranbringen.“
Erneut stellte der Präsident klar:
„Wir streben den Frieden an – aber wir werden unsere Ehre und unseren nationalen Stolz nicht kompromittieren. Die mutigen Männer und Frauen Irans, die für ihre Ideale eintreten, werden sich niemals der Unterdrückung beugen. Das ist ein Prinzip, das wir von unserem Imam gelernt haben.“
Er fügte hinzu:
„Wir setzen unsere Hoffnung auf Gott, nicht auf äußere Mächte. Unabhängig davon, ob sie sich für oder gegen Frieden entscheiden, werden wir dieses Land aufbauen. Alle Iranerinnen und Iraner gehören zu diesem Land, und wir werden Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Gleichheit für sie schaffen. Die Herausforderungen in den Bereichen Wasser, Strom und Gas werden wir in absehbarer Zeit lösen.“
Der Präsident kündigte an, dass aktuell an der Bereitstellung von 70.000 bis 80.000 Megawatt Energie aus unterschiedlichen Quellen – von Sonnenenergie über Windkraft bis hin zur Wasserkraft – gearbeitet werde.
„Niemand wird in der Lage sein, den Fortschritt unserer Nation aufzuhalten“, sagte er.
Pezeshkian betonte darüber hinaus:
„Wir haben mit allen Ländern der Region Abkommen über Brüderlichkeit und Gleichheit geschlossen. Wir hegen keinerlei territoriale Ansprüche und streben ausschließlich die Ehre und das Wohlergehen unseres Volkes an. Es waren unsere Gegner, die unsere Wissenschaftler ermordet haben – jene, die unermüdlich für die Entwicklung und Würde des Landes gearbeitet haben. Das sind wahre terroristische Handlungen.“
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